Donnerstag, 17. August 2017

Kommen wir als erstes zum Liegeschwindel....

... das war eine Diagnose, welche nicht ganz so umfangreich ist. Deswegen möchte ich damit beginnen.
Man muss sich vorstellen, ab dem 7ten Monat, als Anton begann sich selbständig zu setzen, fingen diese Schreianfälle Nachts vermehrt an. Erst war es wie zufällig. Nachts schreckte er hoch und schrie aus Leibeskräften und ließ sich nicht beruhigen. Mit zunehmender Bewegung ( robben, krabbeln, laufen usw. ) wurden diese " Anfälle" häufiger. Zunächst dachten wir an einen Nachtschreck, dabei war er eigentlich noch zu klein dafür, aber was sollte es sonst sein. Letztendlich waren wir bei teilweise alle 10 Minuten nachts dieses schreien. Wahlweise auch bis zu einer Stunde lang.
Als uns nun die Kinderärztin endlich die Ergotherapie verschrieben hat, rief ich dort an und wir bekamen sehr zeitnah einen Termin. Das war auch der ursprüngliche Grund weswegen ich immer wieder nachfragte ob wirklich alles ok ist bei meinem Kind. So ein Schreien habe ich nicht erwartet. Und mit 13 Monaten waren wir bereits lange am Ende unserer Kräfte und Nerven angekommen.
Die Ergotherapeutin sagte da müssen wir dringend schauen. Sie ließ mich erzählen um ggf einen Grund dafür zu finden. Anschließend meinte sie, wir sollen uns eine ca 10 Kilo Decke besorgen. Und Anton darunter legen. Es kann sein, dass er sich nicht richtig spühren kann und das würde ihm helfen. Ich fragte mich, wie Anton, der selbst so viel wog, so eine Decke aushalten soll. Aber sie meinte es tatsächlich ernst. Was sie erklärte machte auch irgendwie Sinn, aber ich blieb skeptisch. Wenn man sich nicht richtig spührt, braucht man einen gewissen Druck, der einem hilft, im wahrsten Sinne des Wortes, anzukommen. Zusätzlich sollte ich Massagen bei ihm anwenden, welche ebenfalls nicht nur oberflächlich sind, sondern in die Tiefe gehen. Sie legte Anton also auf den Boden um zu demonstrieren. Was passierte?? Richtig, er schrie aus leibes Kräften. So wie bei uns zu Hause. Sie fragte mich, wie ich ihn wickel. Da entgegnete ich ihr nur, wir sind schon lange auf Windelhosen umgestiegen. Die kann man auch im sitzen oder stehen anziehen.
Das wurde zu unserer Hausaufgabe. Massieren und Decke besorgen. Eine solche Gewichtsdecke bekam ich dann auch und testete das gleich mal selbst. Und es war wirklich ein angenehmes Gefühl. Und obwohl er weder Decke noch Schlafsack akzeptierte, diese Decke führte sofort zu einem ruhigerem einschlafen, ohne Gegenwehr.
Beim nächsten Mal erklärte die Ergo uns, dass es mit zunehmender Bewegung Nachts deswegen immer schlimmer wurde mit den Schreianfällen, weil er einen Liegeschwindel hat. In der Horizontalen hat er also die ganze Zeit das Gefühl, dass er im Karussell sitzt. Ok. Dann würde ich auch so schreien. :(
Mit der Decke lag er zwangsläufig viel ruhiger. Hat es auch lange geschafft am Stück in einer Position zu bleiben. Das ging vorher gar nicht. Nach einigen Wochen wurde es zunehmend besser. Nach wie vor kam er Nachts noch sehr häufig, aber ohn dieses Schreien. Was das ganze schon mal viel erträglicher gemacht hat.















Die Bilder sind aus Juli 2016 und wie man sieht hat er sich trotz fehlenden Schlafes prima entwickelt. Er war und ist sehr mobil und daran sieht man auch, dass der Spielraum zwischen zu wenig Schlaf und ausreichend Schlaf durchaus sehr groß ist :) Und mit wenig Schlaf, meine ich wirklich wenig Schlaf.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen